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Miljenko Jergović erhielt Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln

Der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ist die höchste Auszeichnung, die der österreichische Buchhandel zu vergeben hat. Er wird seit 1990 an Personen vergeben, die sich in ihrem Werk und durch ihr Engagement für Toleranz gegenüber anderssprachigen und kulturell anders geprägten Nachbarn in herausragender Art und Weise eingesetzt haben und somit einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa geleistet haben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels ausgerichtet. Im Jahr 2022 erging er an Miljenko Jergović, für den Literatur und Kunst auch eine Zuflucht und Schutz vor der Welt bedeuten.

In seinem umfangreichsten Roman „Die unerhörte Geschichte meiner Familie“ erzählt Miljenko Jergović Über die Geschichte seiner Familie und der Jugoslawen und davon wie sich Traumata durch Generationen ziehen.

Klappentext:

Als seine Mutter, zu der er kein einfaches Verhältnis hat, im Sterben liegt, reist Miljenko Jergović nach Sarajevo und bringt sie zum Erzählen über die Vorfahren. Dort, wo jede Straße ihn in die Vergangenheit seiner traumatisierten Heimat führt, setzt er sich in einem schmerzlichen Prozess mit ihrem Erbe auseinander: Kinder des einstigen Habsburgerreichs, waren sie als Eisenbahner Zugereiste, und jeder Krieg stellte ihre Identitäten und Loyalitäten neu auf die Probe. Das Gefühl von Fremdheit ist dem großen europäischen Erzähler Miljenko Jergović geblieben, auch wenn er sich an den Konflikten der Gegenwart auf seine Weise reibt. Fakten mit Fiktion vermischend und in konzentrischen Kreisen erzählend, zeigt er in diesem großen Weltentwurf, was das Leben in einem Vielvölkerstaat für den Einzelnen bedeutet, vor allem wenn er nicht zur Mehrheit gehört, sondern zu den „Anderen“.

Miljenko Jergović, 1966 in Sarajevo geboren, ist ein bosnisch-herzegowinischer und kroatischer Schriftsteller, Dichter und Essayist, der vornehmlich in kroatischer Sprache schreibt. Neben journalistischer Arbeit begann Jergović Ende der 1980er-Jahre Gedichte zu schreiben. 1993 verließ er das damals von der jugoslawischen Volksarmee belagerte Sarajevo und lebt seither in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. International bekannt wurde er mit der Kurzgeschichtensammlung „Sarajevo Marlboro“ (1996). Auf Deutsch erschienen bislang acht Romane – darunter die Auto-Trilogie „Buick Rivera“ (2006), „Freelander“ (2010) und „Wolga, Wolga“ (2011). Die bekanntesten sind die Bücher „Vater“ (2015), „Die unerhörte Geschichte meiner Familie“ (2017), „Ruth Tannenbaum“ (2019) und der zuletzt erschienene Roman „Der rote Jaguar“ (2021).

Miljenko Jergović erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen und Preise. Im November 2022 wurde er mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet. Begründung der Jury: „Miljenko Jergović scheut sich in seinen preisgekrönten Reportagen und Essays nicht, den Finger in die Wunden der europäischen Gesellschaft und Geschichte zu legen. In seiner Prosa widersetzt er sich bewusst allen politischen Einflüssen und lässt sich durch keine Form des Nationalismus vereinnahmen. Er widersteht damit auch allen Versuchen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Miljenko Jergović ist ein streitbarer Humanist und ein präziser Chronist gesellschaftlicher Konfliktlinien. Er ist ein im besten Sinne europäischer Erzähler, der nicht müde wird, sich – ganz im Sinne dieses Preises – für Toleranz, Offenheit und Frieden einzusetzen.“

⏩ Bisherige Preisträger:innen